Die Bezeichnung „Schaufensterkrankheit“ klingt im ersten Moment etwas kurios, sie ist aber leider für die Betroffenen oft sehr schmerzhaft. Durchblutungsstörungen der Beine führen dazu, dass sie bei körperlicher Anstrengung unter krampfartigen Schmerzen in den Beinen leiden. Diese zwingen sie mitunter zum Stehenbleiben. Erst wenn die Schmerzen nachlassen, können sie weitergehen. Daher spricht man im Volksmund von der Schaufensterkrankheit — „von Schaufenster zu Schaufenster“. Der medizinische Fachbegriff dazu lautet „periphere arterielle Verschlusskrankheit“, kurz „pAVK“. Werden die Durchblutungsstörungen nicht behandelt, droht im schlimmsten Fall Amputationsgefahr. Wer Schmerzen in den Beinen hat, sollte diese darum unbedingt ärztlich abklären lassen. Wie genau die Schaufensterkrankheit entsteht und wie die Durchblutungsstörungen bestmöglich behandelt werden können, dazu informiert Dr. Klaus Hertting, Chefarzt der Kardiologie und Angiologie, am 22. Mai 2025 um 18 Uhr im Krankenhaus Buchholz bei einem GesundheitsGespräch „Die Schaufensterkrankheit — mehr als nur Beinschmerzen“. Die Veranstaltung ist kostenfrei und steht allen Interessierten offen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Entstehung und Behandlung der Schaufensterkrankheit
Typische Zeichen für eine Durchblutungsstörung der Beine sind fehlende oder schwache Pulse über den Beinschlagadern, abgeblasste, kalte Beine oder nicht heilende Wunden. Schwere Ausprägungen der Durchblutungsstörungen können sich auch in Schmerzen ohne vorherige Belastung bemerkbar machen. Risikofaktoren, die die Entstehung von Durchblutungsstörungen begünstigen, sind Bluthochdruck, verkalkte Gefäße bei Arteriosklerose, Rauchen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), falsche Ernährung und wenig Bewegung. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Engstellen und Verschlüsse der Arterien zu behandeln. In vielen Fällen können Verengungen der Gefäße durch Medikamente und schonende, sogenannte endovaskuläre Verfahren therapiert werden. Eine Gefäßaufdehnung mittels Ballon (PTA) oder Stents ist heute in vielen Fällen die erste Behandlungsoption. Durch Drähte und Katheter können die meisten Gefäße des Körpers durch eine einfache Punktion an den Armen oder Beinen erreicht werden. Meistens sind diese Verfahren in örtlicher Betäubung möglich. Manchmal sind jedoch auch Operationen erforderlich.
„In jedem Fall sind Patientinnen und Patienten bei unseren erfahrenen Ärztinnen und Ärzten im Gefäßzentrum in guten Händen. Jedes Jahr behandeln wir gemeinsam mit den Kollegen der Gefäßchirurgie mehr als 1.500 Patienten mit Durchblutungsstörungen. Dazu führen wir etwa 700 bis 800 Operationen durch mit in der Regel sehr guten Ergebnissen – die meisten Patienten sind nach der Operation wieder schmerzfrei“, so Dr. Hertting. „Wichtig zu verstehen ist, dass es sich um eine chronische Systemerkrankung handelt, die eine konsequente und meist dauerhafte Behandlung erfordert. Dabei arbeiten wir eng mit anderen Fachabteilungen und mit den Kolleginnnen und Kollegen im niedergelassenen Bereich zusammen.“
Auch die Herzstiftung informiert zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ergänzend zum Fachvortrag von Dr. Hertting wird Cornelia Hoffmann, ehrenamtliche Beauftragte der Deutschen Herzstiftung e.V. und für die Region Hamburg und den Landkreis Harburg zuständig, mit einem Informationsstand vor Ort sein. Passend zum Vortragsthema präsentiert sie einen neuen Ratgeber zum Thema Schaufensterkrankheit und informiert gerne auch zu Entstehung und Behandlung anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Deutsche Herzstiftung ist im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen Deutschlands größte Patientenorganisation. Sie finanziert sich unabhängig von der Pharmaindustrie aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Vermächtnissen. Weitere Informationen, Newsletter und eine monatliche Telefonsprechstunde zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen finden sich auf der Webseite www.herzstiftung.de.
Auf einen Blick:
GesundheitsGespräch „Die Schaufensterkrankheit — mehr als nur Beinschmerzen!“ mit Dr. Klaus Hertting, Chefarzt Kardiologie und Angiologie
22. Mai 2025 um 18 Uhr
Cafeteria im Krankenhaus Buchholz
Eintritt frei