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Wenn Wunden nicht heilen wollen — Ursachen und Abhilfe

Chefarzt erklärt: Wenn Wunden nicht heilen, kann das an Durchblutungsstörungen liegen. Dr. Holger Diener informiert über Therapiemöglichkeiten am 26. Juni im GesundheitsGespräch

In Deutschland leben Schätzungen zufolge circa 800.000 Menschen mit chronischen Wunden. Als chronisch gelten sie, wenn sie trotz adäquater Behandlung innerhalb von sechs Wochen nicht abgeheilt sind. In den meisten Fällen ist die Ursache für diese nicht heilenden Wunden eine Erkrankung der Gefäße, also der Venen oder der Arterien. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen stellen chronische Wunden aufgrund von Schmerzen, Mobilitätseinschränkung, Geruchsbelästigung und Beeinträchtigung des sozialen Lebens eine erhebliche Belastung und Einschränkung der Lebensqualität dar. „Darum ist die professionelle Behandlung der Ursache von entscheidender Bedeutung“, erklärt Dr. Holger Diener, Chefarzt der Abteilung für Gefäß- und Endovaskularchirurgie am Krankenhaus Buchholz und Mitautor der Deutschen Leitlinie 2024 zur Versorgung chronischer Wunden. Am 26. Juni 2025 um 18 Uhr informiert er beim nächsten GesundheitsGespräch umfassend in der Cafeteria des Krankenhauses Buchholz über „Durchblutungsstörung als Ursache nicht heilender Wunden“ zu den Diagnostik- und Therapieoptionen. Die Veranstaltung steht allen Interessierten kostenfrei offen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
 
Nicht heilende Wunden unbedingt abklären lassen
„Viele oft monate- oder gar jahrelange nicht erfolgreiche Wundbehandlungen wären bei frühzeitiger Ursachenabklärung und Kausaltherapie vermeidbar“, so Dr. Diener. „Jedes Jahr behandeln wir hier im Krankenhaus Buchholz mehr als 600 Patient:innen mit nicht heilenden Wunden. Ihnen kann mit den passenden Therapien zu einem schmerz- und beschwerdefreien Leben ohne chronische Wunden verholfen werden.“ Dazu bietet das Krankenhaus Diagnostik und Therapie einschließlich aller verfügbaren operativen und endovaskulären Behandlungsmethoden sowie Operations-Verfahren zur plastischen Defektdeckung aus einer Hand an. „Auch ältere Menschen können in der Regel mit sehr geringem Risiko behandelt werden“, so Dr. Diener.


Chronische Wunden als Symptom einer Gefäßerkrankung
Die häufigste Ursache chronischer Wunden sind Erkrankungen der Venen und Arterien. Dies kann eine Schwäche der oberflächlichen Venen sein, auch Krampfadern genannt, oder eine unzureichende Funktion der tiefen Venen sowie eine Thrombose der tiefen Venen, insbesondere wenn eine begleitende Wasseransammlung in den Beinen entsteht. Eine Kompressionstherapie ist dann unerlässlich. Bei einer arteriellen Durchblutungsstörung werden das Gewebe und die Haut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Ursache hierfür ist meist die Arteriosklerose, eine Verkalkung der Schlagadern. Dadurch entstehen Engstellen oder Gefäßverschlüsse. In diesen Fällen ist die Verbesserung der Durchblutung das Therapieziel. In vielen Fällen lässt sich das durch sehr schonende, sogenannte endovaskuläre Eingriffe erzielen. So können verengte Gefäße aufgedehnt oder mit Stents unterstützt werden.

Beim diabetischen Fußsyndrom droht eine Amputation
Das diabetische Fußsyndrom ist eine Spätfolge einer häufig bereits jahrelang bestehenden, nicht bzw. nicht ausreichend behandelten Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Hierdurch kommt es zu Fehlstellungen des Fußskeletts, Fehlbelastungen und Druckbelastungen bei gleichzeitigem Verlust des Schmerzempfindens. Kleine Verletzungen, zum Beispiel im Rahmen der Fußpflege können so zu Wunden führen, die oftmals lange unbemerkt bleiben, da das Schmerzempfinden erloschen ist (diabetische Polyneuropathie). Kommt es dann bei häufig auch verminderter Durchblutung noch zu einer Infektion, droht eine Amputation. Über 15.000 Amputationen müssen jährlich in Deutschland aufgrund des diabetischen Fußsyndroms vorgenommen werden.

Dr. Diener und sein Team haben in den letzten Jahren zur Erforschung und Erprobung modernster Therapieansätze chronischer Wunden beigetragen. Besonders beachtet wurde eine von der Europäischen Union geförderte Studie, die den Einsatz von Fischhaut bei der Behandlung von Wunden bei diabetischem Fußsyndrom untersuchte. Die Ergebnisse dieser wegweisenden Studie wurden letztes Jahr international veröffentlicht und fanden weltweit Beachtung.

 

Auf einen Blick:

GesundheitsGespräch „Durchblutungsstörung als Ursache nicht heilender Wunden“ mit Chefarzt Dr. Holger Diener
26. Juni 2025, 18 Uhr
Cafeteria des Krankenhauses Buchholz

Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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