Reanimationstraining an Buchholzer Schulen – Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand
Jährlich sind in Deutschland über 50.000 Menschen von einem plötzlichen Herzstillstand betroffen – ein lebensbedrohlicher Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Dazu gehört nicht nur das unverzügliche Alarmieren des Rettungsdienstes, sondern auch die sofortige Durchführung lebensrettender Maßnahmen. Was aber sollten medizinische Laien in dieser Situation tun?
Früh übt sich, dachten sich die Kardiologen der Krankenhäuser Buchholz und Winsen um Chefarzt Dr. Klaus Hertting und gingen auf die Schulen in Buchholz zu. Schon vor der Coronapandemie besuchten Mitarbeiter die IGS in Buchholz regelmäßig und vermittelten den Schülern Maßnahmen zur Wiederbelebung. Seit 2021 gehen die Mitarbeiter der kardiologischen Abteilung jedes Schuljahr in die 7. und teils 9. Klassen der weiterführenden Schulen in Buchholz und Nenndorf-Rosengarten, um ihnen Theorie und Praxis von Erster Hilfe, insbesondere bei Herzstillstand beizubringen. Auch die „Sani-AGs“ an den Schulen nehmen das Angebot gern an. Nebenbei erfahren die Schüler auch, welche Songs ihnen bei einer Herzmassage helfen können. Viele Lieder spielen nämlich in dem Takt, der nötig ist, um bei einer Herzdruckmassage ein menschliches Herz am Leben zu erhalten - zwischen 100 und 120 Beats pro Minute. Ein Rhythmus, der in Klassikern wie "Staying Alive", "I will Survive" oder "Highway to Hell" vorkommt.
Chefarzt Dr. Klaus Hertting ist für die konstante Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Krankenhäusern Buchholz und Winsen sehr dankbar. „Die zuständigen Schulkoordinatoren und Fachlehrer waren von Beginn an begeistert von der Idee und haben die Umsetzung tatkräftig vorangetrieben“, zeigt sich Dr. Hertting erfreut. Kürzlich hatte das niedersächsische Kultusministerium entschieden, künftig verpflichtend Wiederbelebungsmaßnahmen in den Schulunterricht aufzunehmen. „Auch hier stehen wir als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung und freuen uns, wenn wir weiterhin unterstützen können“, so Dr. Hertting. In skandinavischen Ländern ist Reanimationsschulung bereits seit einigen Jahren fester Bestandteil des Lehrplans. Ihre Zahlen zeigen, dass die frühe Vermittlung von Erste-Hilfe-Wissen in der Schule die Wiederbelebungs- und Überlebensquoten deutlich erhöhen kann: Je früher das Wissen im Leben vermittelt wird, desto eher wird es in Notsituationen angewendet. Diese Meinung unterstützt auch die Kardiologie der Krankenhäuser Buchholz und Winsen.
Um das Bewusstsein für die Bedeutung der schnellen Wiederbelebungsmaßnahmen zu stärken und die Bereitschaft zur Ersten Hilfe zu fördern, findet in Deutschland jedes Jahr im September die „Woche der Wiederbelebung“ statt – in 2024 vom 16. bis 22. September. Darüber hinaus hat die Deutsche Herzstiftung e.V. den November als „Herzmonat“ ausgerufen, an dem sich die Krankenhäuser Buchholz und Winsen mit zahlreichen Aktionen, unter anderem den Reanimationstrainings, beteiligen.